Mit mir nicht – DRK-Kita Emmerthal 2 mit Präventionsprojekt für Kinder
Eltern wünschen sich, dass ihr Kind stark und selbstbewusst durch das Leben geht. Dass es lernt Gefahren zu erkennen und sicher groß wird.
Als Unterstützung bietet der DRK-Kreisverband Weserbergland e.V. in seinen 16 Kindertagesstätten ein Gewaltpräventionsprojekt für fünf- und sechsjährigen Kinder an. „Mit mir nicht!“ baut auf dem Präventionsprojekt „Starke Kinder sagen Nein“ auf. Projektleiter Anett und Andreas Werlich vermitteln den Kindern auf spielerische Art und Weise Kompetenzen, die den siebten Sinn – den "Eigen Sinn“ – stärken. Denn Mädchen und Jungen haben Stärken, Energien, viele Fähigkeiten, einen ausgeprägten Willen und ein Gespür dafür, was ihnen gut tut. Diese Stärken zu erkennen und zu entwickeln, sehen die Verantwortlichen der DRK-Kitas als eine wichtige Bildungsaufgabe. Das Projekt „Mit mir nicht“ baut auf diesen Kompetenzen auf, es schult das soziale Verhalten, stärkt das Selbstbewusstsein, trainiert den Umgang mit unangenehmen Situationen und zeigt einfache kindgerechte Arten, sich aus unangenehmen Situationen zu befreien.
In einer intensiven und aufregenden Projektwoche haben die Kinder aktuell in der DRK-Kita Emmerthal 2 im Distelflecken und der Kita im Ilsetal einiges erlebt und ausprobiert. Eva Handelsmann, die das Projekt als Erzieherin in der Kita begleitet hat, erklärt: „Wir haben uns mit unterschiedlichen Fragen beschäftigt. Zum Beispiel „Wie sehe ich aus, wenn ich wütend oder fröhlich bin?“. „Was ist Gewalt? Gehört an den Haaren ziehen dazu? Darf ich mit Fremden mitgehen?“ Es ging um „Sichere Orte“, an denen die Kinder sich in Notsituationen Hilfe holen können, wenn sie zum Beispiel auf dem Schulweg in eine brenzlige Situation geraten. Dazu können unter anderem Orte wie eine Apotheke, der Bäcker oder ein Supermarkt zählen – Orte, an denen Menschen arbeiten.
Besonders spannend waren, laut Handelsmann, die praktischen Einheiten, die im Laufe der Woche immer intensiver wurden. Die Kinder erhielten Grundlagen zur Selbstverteidigung. Die hilfreich sind, wenn sie nicht angefasst werden wollen. „Mittlerweile verfügen unsere Kinder über eine Vielfalt an Schutzmethoden“, erklärt Handelsmann. Es wurde viel ausprobiert und durch Wiederholung gefestigt. „Natürlich wünschen wir keinem der Kinder eine solch ernste Situation. Doch im Ernstfall haben sie nun eine gute Grundlage, um sich zur Wehr setzen zu können.“
Am letzten Projekttag hatten auch die Eltern die Möglichkeit am Treffen teilzunehmen. Sie waren erstaunt, was ihre Kinder in so kurzer Zeit erlernt haben. Auch für ruhige und eher zurückhaltende Kinder ist das Projekt eine gute Gelegenheit, um sich etwas zuzutrauen und auszuprobieren. „Und eines haben wir erfahren: Hören und sehen kann man viel, aber das Ausprobieren ist an dieser Stelle besonders wertvoll“, weiß Handelsmann und bedankt sich bei Familie Werlich für die engagierte Durchführung des Projektes.