DRK-Kreisverband Weserbergland e.V. startet Hilfsgütertransport für die Ukraine
49 Paletten mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Textilien werden ins Grenzgebiet gebracht gebracht
Seit einem halben Jahr herrscht Krieg in der Ukraine. Während die Berichterstattung in den Medien deutlich nachgelassen hat, fehlt es den Menschen in den Krisengebieten weiterhin an Substantiellem. Der DRK-Kreisverband Weserbergland e.V. hat daher einen Hilfsgütertransport in das Grenzgebiet im Osten Polens geschickt.
Am Vorabend der Abreise beluden fleißige Hände einen 7,5- und zwei 18-Tonner der ehrenamtlichen Bereitschaften des DRK mit insgesamt 49 Paletten, bestehend aus Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Textilien. Diese waren zum einen durch Spendenaktionen des DRK mit vorgefertigten Carepaket-Tüten zusammengekommen, aber auch großzügige Geldspenden erreichten den Kreisverband. In Grünenplan unterstützte die Schott AG die Aktion mit 15.000 Euro, wofür sich Stephan Willudda, Bürgermeister des Fleckens Delligsen und Vorstandsvorsitzender des DRK-Ortsvereins Grünenplan, sehr dankbar zeigte. Auch der Ortsverein Delligsen sammelte kräftig Spenden. Weitere Unternehmen und vor allem Privatpersonen zeigten sich ebenfalls sehr spendabel und hilfsbereit.
Pünktlich um 3.00 Uhr in der Nacht von Donnerstag auf Freitag konnte der Hilfsgütertransport das KatS-Zentrum in Marienau verlassen. Nach zahlreichen technischen Stopps, Staus und Fahrerwechseln auf der Autobahn Richtung Osten erreichten die sechs Ehrenamtlichen der DRK-Bereitschaften Marienau, Bakede und Delligsen um Mitternacht den Zielort Koeczowa an der polnischen Grenze zur Ukraine. Eine mehr als 1.000 Kilometer lange Strecke hatten sie hinter sich. Nach einer erholsamen Nacht und einem stärkenden Frühstück am Samstag machten sie sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt, wo sie mit offenen Armen empfangen wurden. Nun ging es ans Entladen der drei LKW, das dank gemeinsamer Kraftanstrengungen innerhalb von eineinhalb Stunden erledigt war, sodass pünktlich der Rückweg angetreten werden konnte.
Einer, der immer wieder bei solchen Aktionen dabei ist, ist Olaf Wiegmann. Er engagiert sich seit 25 Jahren beim DRK, wobei ihn am Anfang besonders der Katastrophenschutz mit seinen technischen Komponenten interessiert hat. Daraus ergab sich der Weg in Richtung Einsatzführung; heute ist er im Führungsdienst des Kreisverbands sowie als Zugführer der Teileinheit Marienau aktiv. Er ist immer wieder begeistert zu sehen, wie gut die kleinen Zahnräder des Hilfeleistungssystems des DRK im Bedarfsfall ineinandergreifen. Außerdem schätzt er die Gemeinschaft der Bereitschaften, aus denen sich für ihn bereits lang anhaltende Freundschaften entwickelt haben, und die Vielfältigkeit der Aufgaben.
Olaf Wiegmann hat sein Wochenende gern „geopfert“, um nach Polen zu fahren. In den vergangenen Jahren hat er mehrfach Hilfstransporte vor allem nach Bulgarien begleitet. Er sieht dies als seinen ganz persönlichen Anteil einer Hilfe für Menschen in Not - Erfahrungen, die er nicht missen möchte und die für ihn sehr wertvoll sind. Ein Einsatz, der ihm besonders im Gedächtnis geblieben ist, war bei der Hochwasserkatastrophe im letzten Jahr im Ahrtal. Die Machtlosigkeit hätte ihn an seine Grenzen gebracht, erzählt Wiegmann, und es hätte ihn große Anstrengung gekostet, sich doch wieder bewusst zu werden, wie wichtig und hilfreich die Unterstützung der Hochwasseropfer durch das DRK ist. Auf der anderen Seite gebe es aber so tolle Veranstaltungen wie den Hindernislauf „Xletics“, der vom DRK sanitätsdienstlich abgesichert werde und der eine große und spannende Herausforderung für alle Beteiligten darstelle.